Anregungen und Material zur Vertiefung
Die hier zusammengestellte Materialsammlung dient einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Thema Antisemitismus. Neben einer Auswahl an einschlägigen Aufsätzen, Monographien und Handreichungen finden sich darunter auch Studien und Berichte, die in den letzten Jahren publiziert wurden. Das Angebot versteht sich als Auswahl, die v. a. mit Blick auf die Bedürfnisse von Lehrkräften zusammengestellt wurde.
Ab dem Schuljahr 2022/23 finden sich hier zudem eine Reihe von Filmen, die Vorträge mit Basiswissen zum Thema Antisemitismus beinhalten.
Monographien, Aufsätze, Handreichungen und Onlineartikel
Themenbereich: Antisemitismus allgemein
In dem Buch zeigt der Autor anhand verschiedener Belege von der Antike bis zur Gegenwart, dass eine Distanzierung vom Judentum ein Bestandteil des westlichen Denkens und Weltbilds ist.
Das Buch des amerikanischen Historikers besteht aus dreizehn Kapiteln und ist weitgehend chronologisch gegliedert, beginnend im antiken Ägypten arbeitet sich der Autor bis ins 20. Jahrhundert vor. Nierenberg verfasst explizit keine Geschichte des Antisemitismus, sondern versteht den Anti-Judaismus als ein Denkkonzept, das der westlichen Weltdeutung zugrunde liege.
Nierenberg, David: Anti-Judaismus. Eine andere Geschichte des westlichen Denkens, München 2015.
(ISBN: 3-406-67351-7)
Der Leitfaden behandelt Kontext, Kennzeichen und Auswirkungen von antisemitischen Hassverbrechen sowie entsprechende Handlungsempfehlungen für Regierungen, Polizei und Justiz.
Im ersten Teil informiert der Leitfaden meist mit konkreten Bezügen über Kontext, Kennzeichen und Auswirkungen von antisemitischen Hassverbrechen. Aus staatlicher Sicht werden im zweiten Teil Empfehlungen für Regierungen, Polizei und Justiz an konkreten Beispielen aufgezeigt. Optisch werden diese durch eine orange Hintergrundfarbe hervorgehoben.
Download: Antisemitischen Hassverbrechen begegnen – jüdische Gemeinden schützen. Ein Leitfaden.
Hrsg.: Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE)
Die Publikation bietet einen knappen Abriss der Geschichte des Antisemitismus seit der Antike und umfasst davon ausgehend Handlungsmöglichkeiten.
Inhalt:
- Betroffen? Ein Jude in Deutschland.
- Judenfeindlichkeit in der Antike.
- Christlicher Antijudaismus.
- Aufklärung und Revolution.
- Antisemitismus: Rassistischer Judenhass.
- Heutige Formen des Antisemitismus.
- Was können wir gegen Antisemitismus tun?
Brumlik, Micha, Antisemitismus. 100 Seiten, Ditzingen 2020.
(ISBN: 978-3-15-020533-4)
Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung (BD 10572).
Die Publikation bietet eine profunde Darstellung der Geschichte des Antisemitismus Deutschland von 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Longerich zeigt, dass der gegenwärtige Antisemitismus in Deutschland nur vor historischem Hintergrund verstanden werden kann. Er deutet das Verhältnis zum Judentum als Spiegel des deutschen Selbstbildes und als Teil der Suche nach nationaler Identität.
Longerich, Peter, Antisemitismus. Eine deutsche Geschichte: von der Aufklärung bis heute, München 2021.
(ISBN: 978-3-8275-0067-0)
Der wissenschaftlich fundierte Aufsatz behandelt das Thema Antisemitismus und Migration.
Der wissenschaftlich fundierte Aufsatz zum Thema Antisemitismus und Migration kann als eine Art Bestandsaufnahme wahrgenommen werden. Der Autor definiert dabei zunächst die Begriffe und unterscheidet dabei den „christlichen“, „rassistischen“, „sekundären“ sowie „antizionistischen“ Antisemitismus unter Einbezug des Nahostkonflikts voneinander. In einem nächsten Schritt geht der Autor auf den Themenbereich Islam und Antisemitismus ein und thematisiert, inwiefern antisemitische Einstellungen bei jungen Muslimen verbreitet sind.
Kiefer, Michael, Antisemitismus und Migration. Hrsg. von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, 2017.
Der wissenschaftlich fundierte Aufsatz behandelt linken Antisemitismus.
Der wissenschaftlich fundierte Aufsatz zum Thema Antisemitismus von links liefert zunächst hierzu einen historischen Überblick und geht dann näher auf folgende Aspekte ein: moderner Antisemitismus, spätstalinistischer „Antizionismus“ in der DDR, Antizionismus der Neuen Linken der BRD sowie auf Antisemitismus von links im 21. Jahrhundert.
Haury, Thomas, Antisemitismus von Links – Facetten der Judenfeindschaft. Hrsg. von Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage, 2019.
>> Artikel als Pdf zum Download.
Die Publikation norwegischer Forscher bietet einen umfassenden Überblick über die Entwicklung des Antisemitismus seit der Antike in verschiedenen Ländern.
Inhalt
1. Juden, Griechen und Römer. Ablehnung und Bewunderung
2. Der alte und der neue Bund
3. Diaspora
4. Kreuzzugbegeisterung
5. Die Juden in Spanien
6. Der schwarze Tod. Giftmischer und Kindermörder
7. Das erste Ghetto
8. Frankreich. Die Fremden und der Staat
9. Deutschland. Luther und die anderen
10. Shylock und die Schablonen
11. Ausbreitung gen Osten
12. Die Schattenseiten von Aufklärung und Romantik
13. Frankreich. Die Napoleonzeit
14. Deutschland. In der Gewalt des Denkens
15. Dänemark-Norwegen. Der Zugang der Juden zum Reich
16. Die Damaskusaffäre
17. Der ewige und der auserwählte Jude
18. Russland. Die Pogrome
19. Der Antisemitismus im kaiserlichen Deutschland
20. Der Antisemitismus im habsburgischen Österreich Ende des 19. Jahrhunderts
21. Die Selbstverteidigung der Wiener Juden. Zionismus und Antizionismus
22. Die Dreyfus-Affäre und der französische Antisemitismus
23. Die Protokolle der Weisen von Zion
24. Erster Weltkrieg, Weimarer Republik und Österreich zwischen den Weltkriegen
25. Osteuropa in der Zeit zwischen den Weltkriegen
26. Die Phasen der national sozialistischen Segregationspolitik. Antisemitismus als Regierungsprogramm
27. Der Mord an sechs Millionen Juden
28. Kollaboration und Kooperation während des Zweiten Weltkriegs
29. Der Wille zur Ohnmacht. Die katholische Kirche und die Juden
30. Antisemitismus ohne Juden in den beiden deutschen Staaten und Österreich nach 1945
31. Antisemitismus und Antizionismus in Osteuropa nach 1945
32. Der neue Antisemitismus
Eriksen, Trond; Berg, Harket; Håkon, Lorenz, Judenhass. Die Geschichte des Antisemitismus von der Antike bis zur Gegenwart, Göttingen 2019.
(ISBN: 978-3-525-36743-8)
Das Onlineangebot Dossier „Antisemitismus” wartet mit einem breiten Spektrum an einschlägigen, für die Thematisierung des Phänomens Antisemitismus an Schulen relevanten Themen auf.
Von besonderem Interesse sind dabei die folgenden Dossierbeiträge:
Michael Butter: Antisemitische Verschwörungstheorien in Geschichte und Gegenwart.
Julia Bernstein: Israelbezogener Antisemitismus an Schulen.
Die Publikation bietet in sechs chronologischen Kapiteln einen knappen Überblick über die Geschichte des Antisemitismus von der Antike bis in die Gegenwart.
Inhalt:
Zum Begriff des Antisemitismus.
I. Judenfeindschaft von der Antike bis zur Aufklärung.
II. Der Widerstand gegen die Judenemanzipation.
III. Antisemitismus im Zeitalter des Nationalismus.
IV. Die Radikalisierung in der Zwischenkriegszeit.
V. NS-Antisemitismus und Völkermord.
VI. Antisemitismus seit 1945.
Bergmann, Werner, Geschichte des Antisemitismus, 6. Aufl., München 2020.
(ISBN 978-3-406-75798-3)
Dieses Buch beinhaltet einen informativen, gut lesbaren Abriss der Geschichte des Antisemitismus seit der Antike.
Gegliedert ist das Werk in die Großkapitel
- Griechisch-Römische Antike;
- Das Neue Testament;
- Die christliche Spätantike;
- Der Islam;
- Frühe Neuzeit;
- Das Zeitalter von Aufklärung, Emanzipation und Nationalismus;
- Von den Weltkriegen bis zur Gegenwart.
Schäfer, Peter, Kurze Geschichte des Antisemitismus, 2. Auflage, München 2020.
(ISBN 978-3-406-75578-1)
>> https://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/335153/kurze-geschichte-des-antisemitismus
Dieser Sammelband beinhaltet Aufsätze zu aktuellen Kontroversen im Diskursfeld Antisemitismus.
Enthaltene Beiträge:
- Shimon Stein und Moshe Zimmermann: Wegweiser für die Verwirrten.
- Daniel Cil Brecher: Zwischen Stigma und Identität. Antisemitismus, Israel und die Juden in Deutschland.
- Juliane Wetzel: Kampagnen um die Deutungshoheit über Antisemitismus.
- Wolfgang Benz: Anspruch auf Einzigartigkeit. Darf man Ressentiments gegenüber verschiedenen Minderheiten miteinander vergleichen?
- Daniel Bax: Nicht „jüdisch” genug. Chronik einer Kampagne.
- Michael Kohlstruck: Zur öffentlichen Thematisierung von Antisemitismus.
- Peter Widmann: Der nahe Konflikt. Israelkritik und Antisemitismus — Herausforderungen der Schule und der politischen Bildung.
- Micha Brumlik: „Israelsolidarität” als Islamophobie — Formen eines neuen McCarthyismus.
- Thomas Knieper: Dieter Hanitzsch, seine Netanjahu-Karikatur und die Süddeutsche Zeitung. Die Geschichte einer Antisemitismus-Unterstellung.
- Dervis Hizarci: Antisemitismus und Muslime. Ein Drahtseilakt zwischen rassistischer Zuschreibung und falscher Toleranz.
- Wolfgang Benz: Wütende Abwehrreflexe. Warum es in der DDR keine Judenfeindschaft gegeben haben soll.
- Katajun Amirpur: Schurkenstaat Iran?
- Alexandra Senfft: Deutschland und Israel. Dynamik einer komplexen Beziehung.
- Muriel Asseburg: Die deutsche Kontroverse um die BDS-Bewegung.
- Gert Krell: Achille Mbembes „Politik der Feindschaft” und der Vorwurf des Antisemitismus.
Benz, Wolfgang (Hrsg.), Streitfall Antisemitismus. Anspruch auf Deutungsmacht und politische Interessen, 2. Auflage, Berlin 2020.
(ISBN: 978-3-86331-532-0)
Themenbereich: Antisemitismus im schulischen Kontext
Die übersichtlich gestaltete Handreichung hat zum Ziel, Lehrkräften zu helfen, Antisemitismus zu erkennen und ihm entgegenzutreten.
Folgende Bereiche werden dabei behandelt:
- Antisemitismus erkennen und verstehen:
- Die Handreichung veranschaulicht die Entwicklung und historischen Kontinuitäten von antisemitischen Motiven anhand von drei Beispielen.
- Sie zeigt die Funktionsweisen von Antisemitismus auf.
- Betroffene von Antisemitismus berichten von ihren Erfahrungen.
- Antisemitismus entgegenwirken:
- Die Handreichung gibt grundlegende Anregungen für den Umgang mit Antisemitismus.
- Anhand von Beispielen wird gezeigt, wie auf antisemitische Vorfälle reagiert werden kann und wie ihm proaktiv zu begegnen ist.
Anne Frank Zentrum (Hrsg.) (2020): Antisemitismus – Geschichte und Aktualität. Handreichung für pädagogische Fachkräfte und Multiplikator*innen.
Das Onlineangebot Dossier „Antisemitismus" wartet mit einem breiten Spektrum an einschlägigen, für die Thematisierung des Phänomens Antisemitismus an Schulen relevanten Themen auf.
Von besonderem Interesse sind dabei die folgenden Dossierbeiträge:
Michael Butter: Antisemitische Verschwörungstheorien in Geschichte und Gegenwart
Julia Bernstein: Israelbezogener Antisemitismus an Schulen
In dieser Beilage (Heft 26-27/2020) zur Zeitschrift „Das Parlament" finden sich wissenschaftliche Aufsätze zum Thema Antisemitismus im Kontext von Schule.
Der Artikel ist gut geeignet zur Einführung und bietet Hintergrundinformation – mit schulischem Bezug:
Julia Bernstein, Florian Diddens: Umgang mit Antisemitismus in der Schule (Heft 26-27/2020)
>> Heft Antisemitismus zum Download (2020)
Hrsg: Bundeszentrale für politische Bildung
Frühere Hefte:
>> APuZ 28–30/2014: Antisemitismus
Darin ist folgender Artikel mit schulischem Bezug enthalten: Astrid Messerschmidt: Bildungsarbeit in der Auseinandersetzung mit gegenwärtigem Antisemitismus
>> APuZ 31/2007: Antisemitismus
Darin ist folgender Artikel mit schulischem Bezug enthalten: Stephan Bundschuh: Eine Pädagogik gegen Antisemitismus (Heft 31/2007)
Bildung schützt nicht automatisch vor antisemitischen Ressentiments. Die traditionellen und aktuellen Erscheinungsweisen von Antisemitismus fordern die Bildung gegen Antisemitismus grundlegend heraus. Im Band werden unterschiedliche Ansätze aus der Praxis, aktuelle Kontroversen und der Forschungsbedarf für eine Auseinandersetzung mit Antisemitismus in pädagogischen Kontexten diskutiert.
Grimm, Marco; Müller, Stefan (Hrsg.), Bildung gegen Antisemitismus. Spannungsfelder der Aufklärung. Wochenschau Verlag, Frankfurt am Main 2021.
(ISBN: 978-3-7344-1140-3)
Das Buch will Lehrkräften helfen, verschiedene antisemitische Phänomene zu erkennen und einordnen zu können.
Es bietet neben einführenden Texten auch zahlreiche Methoden für den Einsatz in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit.
Killguss, Hans-Peter; Meier, Marcus und Werner, Sebstian (Hrsg.), Bildungsarbeit gegen Antisemitismus. Grundlagen, Methoden & Übungen. Wochenschau Verlag, Frankfurt am Main 2020.
(ISBN: 978-3-7344-0894-6)
Das Themenheft versammelt Aufsätze zu unterschiedlichen, den Antisemitismus betreffenden Aspekten.
Von besonderem Interesse sind dabei die folgenden Beiträge:
- Samuel Salzborn: Aktuelle Erscheinungsformen von Antisemitismus und ihre Geschichte.
- Robert Sigel: Zur Auseinandersetzung mit Antisemitismus in der schulischen Bildung.
- Juliane Wetzel: Antisemitische Verschwörungstheorien.
- Monika Schwarz-Friesel: „Antisemitismus im Internet: Alter Judenhass im Reload“
Hrsg.: Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa bietet Lehrkräften eine Reihe von Publikationen zu verschiedenen Aspekten des Antisemitismus.
Die Broschüren aus dem Jahr 2019 haben meist einen Umfang von bis zu 16 Seiten und bieten einen kurzen Abriss mit Hintergrundinformationen und Handlungsempfehlungen zum jeweiligen Thema.
In der Reihe der Lehrhilfen sind bisher folgende Publikationen erschienen (Stand 30.03.2022):
1. Erweiterung des Wissens über jüdische Menschen und das Judentum
2. Unbewusste Vorurteile überwinden
3. Umgang mit antisemitischen Stereotypen und Vorurteilen
4. Verschwörungstheorien hinterfragen
5. Mit Holocaust-Erziehung über Antisemitismus aufklären
6. Umgang mit Leugnung, Verzerrung und Verharmlosung des Holocaust
7. Antisemitismus und nationaler Erinnerungsdiskurs
8. Umgang mit antisemitischen Vorfällen
9. Umgang mit Online-Antisemitismus
10. Antisemitismus und die Situation im Nahen Osten
Die Broschüren (Veröffentlichung 04. Dezember 2019) finden sich im Bereich Publikationen auf der Webseite der OSZE.
Die Publikation bietet einen Überblick über den Stand der aktuellen Forschung und entwickelt mehrere pädagogische Modelle, die in unterschiedlichen Fächern zum Themenbereich Antisemitismus eingesetzt werden können.
Inhalt:
- Samuel Salzborn und Alexandra Kurth: Antisemitismus in der Schule. Erkenntnisstand und Handlungsperspektiven;
- Maria Kanitz und Laura Schlagheck: Antisemitismus in seinen Ausprägungsformen und Stereotypen;
- Maria Kanitz und Laura Schlagheck: Wahn und Vorurteil: Warum zwischen Antisemitismus und Rassismus unterscheiden?;
- Annica Peter: „Verschwörungstheorien";
- Jennifer Heidtke: Überlegungen zum Umgang mit antijüdischen und antisemitischen Karikaturen als (historische) Bildquelle im Geschichtsunterricht am Beispiel von Karikaturen von Philipp Rupprecht und Dieter Hanitzsch;
- Rahel Stennes: Antisemitismus in der Literatur am Beispiel von Wilhelm Raabes Hungerpastor (1864) und Martin Walsers Tod eines Kritikers (2002). Anhaltspunkte für den Unterricht in der gymnasialen Oberstufe.
Samuel Salzborn (Hrsg.), Schule und Antisemitismus. Politische Bestandsaufnahme und pädagogische Handlungsmöglichkeiten, Weinheim und Basel 2020.
(ISBN 978-3-7799-6584-8)
Die Handreichung enthält neben informierenden Aufsätzen zum Antisemitismus auch pädagogisch-didaktische Handlungsempfehlungen für den Umgang mit Antisemitismus in der Schule. Darüber bietet sie konkrete Unterrichtsvorschläge.
Im ersten Teil finden sich wissenschaftlich fundierte Aufsätze mit Basiswissen zum Antisemitismus. Im zweiten Abschnitt folgen pädagogische und didaktische Handlungsempfehlungen für den Umgang mit Antisemitismus in der Schule. In einem weiteren Teil werden grundlegende Informationen zur Vermittlung von jüdischer Geschichte, Religion und Kultur in der Schule angeboten. Vier konkrete Unterrichtsvorschläge mit Materialien runden das Angebot ab.
Wahrnehmen – Benennen – Handeln: Handreichung zum Umgang mit Antisemitismus an Schulen, hrsg. vom KM Baden-Württemberg, 2019.
>> Pdf zum Download
Die Autoren erläutern in diesem Buch das Prinzip der sogenannten Neuen Autorität im schulischen Kontext.
Dabei stellt die Neue Autorität eine Alternative zu herkömmlichen, stark hierarchisch konzipierten Autorität dar. Mit veränderten Prinzipien und Methoden soll es Lehrkräften gelingen, eine Veränderung von deviantem Verhalten zu erzielen.
Inhaltlicher Aufbau:
Kapitel 1: Ein neues Autoritätsverständnis
Kapitel 2: Präsenz
Kapitel 3: Lehrkräfte und Eltern: das unerlässliche Bündnis
Kapitel 4: Kooperation unter Lehrkräften
Kapitel 5: Gemeinsam für eine sichere Schule und ein lernförderliches Schulklima
Kapitel 6: Die Schulleitung
Kapitel 7: Mehr als nur Sanktionen
Omer, Haim; Haller Regina: Raus aus der Ohnmacht. Das Konzept Neue Autorität für die schulische Praxis. Vandenhoeck & Ruprecht Verlage, Göttingen, 20202.
(ISBN: 978-3-525-45913-3)
Der Bundesverband für mobile Beratung (BMB) fasst in der Handreichung „Was machen wir denn jetzt?” Antworten und Einschätzungen aus der Beratungspraxis zusammen, die insbesondere auf das Phänomen der zunehmenden Verbreitung von problematischen Inhalten in Klassenchats eingehen. Gleichzeitig will die Handreichung eine praktische Unterstützung zum Umgang mit den durch Klassenchats hervorgerufenen Fragen und Herausforderungen sein. Die Publikation wendet sich an Schulleitungen, Lehrkräfte sowie Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter, spricht aber ebenso Eltern und Schülerinnen und Schüler an.
Bundesverband für mobile Beratung (Hrsg.), Was machen wir denn jetzt? Zum schulischen und pädagogischen Umgang mit rechtsextremen, rassistischen, antisemitischen, antifeministischen und anderen ausgrenzenden Inhalten in Klassenchats. Dresden, 2021.
Printexemplare können per Mail unter bestellung@bundesverband-mobile-beratung.de bestellt werden.
In der Reihe „Gekonnt Handeln“, die von der Bundeszentrale für politische Bildung“ herausgegeben wird, setzt sich das erste Heft kritisch mit dem Thema „Antisemitismus“ auseinander. Die Arbeitsmappe beinhaltet elf Aktivitäten für die schulische und außerschulische Jugend- und Erwachsenenbildung.
Folgende Inhalte werden angeboten:
- „AnsichtsSachen“ – Auseinandersetzung mit jüdischen Selbstbeschreibungen und mit antisemitischen Zuschreibungen
- Das Mittelalter-Kreuz. Entstehung antisemitischer Stereotype und deren Aktualität
- Nationalsozialismus, Holocaust, Widerstand. Ein Quiz zum Einstieg in ein schweres Thema.
- Antisemitismus hat viele Gesichter. Unterschiedliche Erscheinungsformen und Funktionen des Antisemitismus erkennen
- Verschwörungserzählungen selbst basteln. Aktivität zur Funktionsweise von antisemitischen Verschwörungserzählungen
- Was geschah? Jüdisch-muslimische Beziehungsgeschichten
- Jenseits von Schwarz-Weiß. Ein Zeitstrahl zur Geschichte und zu Geschichtsbildern des Nahostkonflikts bis 1949
- Gehen? Kommen? Bleiben? Teilen? Rollenspiel zur Flüchtlingsfrage und aktuellen Streitfragen im Nahostkonflikt
- Eine visuelle Annäherung an alte und neue Erscheinungsformen des Antisemitismus
- Dilemma-Debatte. Widerstreitende Emotionen innerhalb verschiedener Lebensrealitäten akzeptieren
- Courage-Übung. Zivilcourage als komplexe Situation kennenlernen und anwenden
Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Kritische Auseinandersetzung mit Antisemitismus. 11 Aktivitäten für die schulische und außerschulische politische Jugend- und Erwachsenenbildung. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage Januar 2021. Reihe: Gekonnt Handeln 01 (bpb).
Die interaktiv einsetzbare Bilderbox, bestehend aus 36 Karten, befasst sich mit verschiedenen Aspekten jüdischer Geschichte und Gegenwart in Deutschland. Jede Bildkarte besteht aus einer Fotografie als Impuls auf der Vorderseite sowie Sachinformationen samt weiterführenden Rechercheaufträgen auf der Rückseite.
Von der Deutschen UNESCO-Kommission und dem Jüdischen Museum Frankfurt entwickelt, sind die Bilderkarten den beiden Rubriken „Geschichte“ und „Gegenwart“ zugeordnet. Dies ist durch unterschiedliche Farbgebung deutlich gemacht. Zu den Bildkarten gibt es allgemein Hinweise für den Einsatz im Unterricht.
Nähere Informationen finden sich unter:
www.unesco.de/bildung/unesco-projektschulen/unesco-projektschulen-deutschland/bilderbox
Deutsche UNESCO-Kommission e. V. (Hrsg.): Bilderbox zur Gegenwart und Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland, 3. Auflage 2022, Bonn (ISBN 978-3-947675-30-2).
Interessierte können die Bilderbox per E-Mail an bundeskoordination@unesco.de unter Angabe einer Postadresse bestellen.
Im Arbeitspapier der Otto Brenner Stiftung „Antisemitismus. Alte Gefahr mit neuen Gesichtern“ setzt sich der Autor Michael Kraske mit unterschiedliche Gesichtern und Wirkweisen des Antisemitismus in der heutigen Gesellschaft auseinander. Folgende Inhalte werden u. a. angesprochen:
- Was ist Antisemitismus und wie wird er hier analysiert?
- Jüdische Perspektiven und Erfahrungen
- Antisemitischer Alltag in Deutschland
- Tatort Schule
- Moderner Antisemitismus
- Documenta und die Folgen etc.
Kraske, Michael: Antisemitismus. Alte Gefahr mit neuen Gesichtern. Ein Projekt der Otto Brenner Stiftung, OBS-Arbeitspapier 58, Frankfurt am Main 2023 (ISBN: 2365-1962); abrufbar unter: https://www.otto-brenner-stiftung.de/antisemitismus/
Themenbereich: Israelbezogener Antisemitismus
Julia Bernstein gibt mit ihrem Werk eine systematische Einführung in den israelbezogenen Antisemitismus und stellt diesem konkrete Handlungsempfehlungen und Argumentationshilfen entgegen.
Das Buch ist primär für die Bildungsarbeit geschrieben worden und setzt konsequent das im Untertitel angekündigte „Erkennen - Handeln - Vorbeugen" um. Im ersten Kapitel geht Bernstein darauf ein, was Antisemitismus eigentlich meint und worin die Differenz zu Einwänden gegenüber der israelischen Politik besteht. Sie geht dabei sowohl auf formale als auch auf inhaltliche Gesichtspunkte ein und beleuchtet die Kontinuität des Antisemitismus und die Verbreitung des israelbezogenen Antisemitismus in der deutschen Bevölkerung. Dabei geht die Autorin u. a. auch auf den politischen Extremismus sowie auf die Medien ein. Nach einer Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nahostkonflikts folgen in einem weiteren Kapitel Handlungsempfehlungen zum Umgang mit israelbezogenen Antisemitismus und Argumentationshilfen.
Bernstein, Julia, Israelbezogener Antisemitismus. Erkennen - Handeln - Vorbeugen. Beltz Verlag, Weinheim Basel 2021.
ISBN 978-3-7799-6359-2
Der Artikel behandelt Formen, Geschichte und empirische Befunde des israelbezogenen Antisemitismus.
Rensmann, Lars, Israelbezogener Antisemitismus. Hrsg. von der Bundeszentrale für politische Bildung, 2021.
Die Broschüre will Lehrkräften eine Hilfestellung geben, sich mit Antisemitismus im Zusammenhang mit der Situation im Nahen Osten vorzubereiten.
Die bereitgestellten Informationen sollen dazu beitragen, Verwirrung und Missverständnisse bei der Behandlung dieses komplexen Themas im Unterricht zu vermeiden und zu beseitigen.
Download: Antisemitismus und die Situation im Nahen Osten: Lehrhilfe 10
Hrsg. Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa.
In der Reihe der Lehrhilfen sind folgende weitere Publikationen erschienen:
- Erweiterung des Wissens über jüdische Menschen und das Judentum
- Unbewusste Vorurteile überwinden
- Umgang mit antisemitischen Stereotypen und Vorurteilen
- Verschwörungstheorien hinterfragen
- Mit Holocaust-Erziehung über Antisemitismus aufklären
- Umgang mit Leugnung, Verzerrung und Verharmlosung des Holocaust
- Antisemitismus und nationaler Erinnerungsdiskurs
- Umgang mit antisemitischen Vorfällen
- Umgang mit Online-Antisemitismus
- Antisemitismus und die Situation im Nahen Osten
Die Amadeu-Antonio-Stiftung bietet zum Umgang mit israelbezogenem Antisemitismus diverse Unterstützungsmaterialien, die sich als knappe Hintergrundinformation ebenso eignen wie zum Einsatz im Unterricht:
- Das Faltblatt „Was ist israelbezogener Antisemitismus?” erklärt an konkreten Beispielen, wie sich diese Form des Antisemitismus im gegenwärtigen Diskurs zeigt.
- Der Flyer „Leitfaden für Israelkritik” veranschaulicht, wo die Grenze zwischen der Kritik an politischen Entscheidungen der israelischen Regierung und israelbezogenem Antisemitismus verläuft.
- Das Action-Kit gegen israelbezogenen Antisemitismus richtet sich u. a. an Lehrkräfte und versammelt Hilfestellungen zum Umgang entsprechenden antisemitischen Äußerungen.
Sämtliche Materialien stehen auch als pdf zum Download zur Verfügung.
Die Webseite der Botschaft des Staates Israel bietet themenrelevante Publikationen.
Für Lehrkräfte interessant sind u. a.
- ein für Kinder im Grundschulalter konzipierte „Kindercomic Rachel”, das u. a. Informationen zur Geschichte und Geografie Israels enthält;
- Informationsbroschüren zu Israel;
- Lehrerhandreichung der Kultuskonferenz und der Botschaft des Staates Israel „Deutschland und Israel: Stationen eines einzigartigen Verhältnisses";
- Hintergrundinformationen zu verschiedenen Aspekten der Geschichte Israels.
>> Zum Angebot der Publikationen
Darüber hinaus bietet die Botschaft eine pädagogisch nutzbare Ausstellung „Die Geschichte Israels” an.
Im Rahmen des Projekts „Bildungsbaustein Israel" bietet das Mideast Freedom Forum Berlin an, sich im Rahmen von Workshops mit israelfeindlichen und antisemitischen Vorurteilen und Ressentiments auseinanderzusetzen.
Der Fokus des Seminars liegt darauf, Israel als demokratischen Staat vorzustellen, dessen jüdisch-nationale Gründungsbewegung – der Zionismus – parallel zu anderen nationalen Bewegungen im 19. Jahrhundert entstanden ist und nach der Shoah in eine Staatsgründung mündete.
Das Seminar „Die israelische Demokratie und der Nahostkonflikt“ zielt darauf, die Handlungssicherheit der Teilnehmenden im Umgang mit israelfeindlichen und antisemitischen Äußerungen zu stärken. (Vgl. Webseite)
Die Dissertation untersucht das Verhältnis des Auswärtigen Amtes zu Israel. Dabei fragt die Arbeit, welche Vorstellungen, Wahrnehmungen und Bilder über den jüdischen Staat im untersuchten Zeitraum unter den Diplomaten im Amt vorherrschten und wie sich diese auf die Formulierung und Implementierung auswärtiger Politik ausgewirkt haben. Diese Fragen werden im Gesamtkontext deutscher Nahostpolitik analysiert. (Aus dem Klappentext)
Eine ausführliche Rezension findet sich auf der Webseite H/SOZ/KULT
Leemhuis, Remko, „Ich muß deshalb dringend von jeder zusätzlichen Aktion für Israel abraten.“ Das Auswärtige Amt und Israel zwischen 1967 und 1979. Aud der Schriftenreihe der Stipendiatinnen und Stioendiaten der Friedrich-Ebert-Stiftung (52). Lit Verlag, Berlin 2020.
ISBN: 978-3-643-14563-5
Das Heft widmet sich unterschiedlichen Aspekten der israelischen Geschichte und Gegenwart (u. a. Vielfalt der israelischen Gesellschaft, Zionismus, Demonstationen für Demokratie, Verfassung, Bedeutung der Nakbar für Palästinenser) und enthält mit dem Artikel von Thomas Haury und Klaus Holz einen Beitrag, der das Phänomen des israelbezogenen Antisemitismus geschichtlich einordnet und vor dem Hintergrund seiner Funktion für ein gruppenspezifisches Selbstbild deutet.
Die APuZ-Ausgabe 73 (2023), Heft 18/19, kann auf der Homepage der Bundeszentrale für Politische Bildung heruntergeladen werden.
Themenbereich: Verschwörungstheorien im Kontext von Antisemitismus
In dieser Lehrhilfe wird thematisiert, wie Verschwörungstheorien funktionieren und wie sie mit
dem Antisemitismus zusammenhängen. Es werden Strategien für ihre Überwindung im Unterricht skizziert und pädagogische Techniken vorgestellt, mit denen die Schülerinnen und Schüler ihre Fähigkeiten zum kritischen Denken ausbauen können, während sie Verschwörungstheorien untersuchen und entlarven.
>> Zum Download: Verschwörungstheorien hinterfragen.
Hrsg. Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa.
In der Reihe der Lehrhilfen sind folgende weitere Publikationen erschienen:
1. Erweiterung des Wissens über jüdische Menschen und das Judentum
2. Unbewusste Vorurteile überwinden
3. Umgang mit antisemitischen Stereotypen und Vorurteilen
4. Verschwörungstheorien hinterfragen
5. Mit Holocaust-Erziehung über Antisemitismus aufklären
6. Umgang mit Leugnung, Verzerrung und Verharmlosung des Holocaust
7. Antisemitismus und nationaler Erinnerungsdiskurs
8. Umgang mit antisemitischen Vorfällen
9. Umgang mit Online-Antisemitismus
10. Antisemitismus und die Situation im Nahen Osten
Die Handreichung beantwortet kurz und knapp 23 Fragen zum Thema Verschwörungsideologien und Antisemitismus und klärt dabei u. a. darüber warf, was genau Verschwörungsideologien ausmachen, wer an sie glaubt und in welchem Zusammenhang sie mit Antisemitismus stehen.
Amadeu Antonio Stiftung Sachsen (2020): FAQ Verschwörungsideologien. Leipzig.
Auch zum Einsatz im Unterricht ab Jahrgangsstufe 9-13 geeignet.
Initiativen mit Online-Auftritten zur Antisemitismusprävention
Die zivilgesellschaftliche Initiative widmet sich neben verschiedenen Themen u. a. auch dem Thema Antisemitismus.
Sie bietet hierzu eine eigene Themenseite an, auf der neben verschiedenen Hintergrundinformationen sich auch Broschüren und Plakate finden, die sich als Materialien für den Unterricht eignen.
Die Bildungsstätte Anne Frank ist ein 1997 gegründetes Bildungszentrum in Frankfurt am Main und in Kassel. Die zivilgesellschaftliche Initiative bietet u. a. verschiedene Angebote zur Antisemitismusprävention.
In der Mediathek sind neben Videos und Podcasts auch vielfältige Publikationen zu finden, z. B.
- „Weltbild Antisemitismus” zum Umgang mit antisemitischen Äußerungen;
- „Menschenrechte in Erziehung: Schule aus einer ganzheitlichen Perspektive”;
- Unterrichtsimpulse zu Rassismus und Antisemitismus für die Sekundarstufe II;
- Handreichung „Kritische Auseinandersetzung mit Antisemitismus”.
Die Online-Plattform anders denken beinhaltet nicht nur fundierte Artikel zum Antisemitismus und zur Bildungsarbeit, sondern auch Materialien (34 Methoden im Überblick), die sich zum Einsatz in der Schule eignen.
Die Online-Plattform ist dreiteilig aufgebaut: Der Reiter „Informieren” enthält 22 fundierte Artikel zu Antisemitismus sowie acht Artikel zu Bildungsarbeit und Antisemitismus. Im Bereich „Orientieren” kann sich der Nutzer auch über eine Suchfunktion sowie mit 14 Artikeln mit Antisemitismus auseinandersetzen. Für Lehrkräfte finden sich im Reiter „Agieren” optisch gut aufbereitet 34 Methoden mit Hinweisen zur Dauer und zum Alter der Lernenden. Eine genaue Erläuterung der Vorgehensweise mit einem Button für die Möglichkeit des Material-Downloads steht ebenfalls zur Verfügung. Durch die Schritt-für-Schritt-Anleitung ist ein niederschwelliger Einstieg möglich. (Stand 05.01.2022)
Hrsg.: Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA)
Die KIga e. V. ist nach eigenen Angaben ein gemeinnützig tätiger Verein, der innovative Konzepte für die pädagogische Auseinandersetzung mit Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft erarbeitet.
Studien und Analysen
Diese Dokumentation basiert auf Umfragen unter Lehrkräften in Berlin, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.
Durch alle Schichten der Gesellschaft lässt sich feststellen, dass die Geringschätzung der Demokratie und die Abwertung von Gruppen zunehmen. Die Dokumentation zeigt, dass Lehrkräfte dieses Phänomen auch an der Schule als besondere Herausforderung für den Unterricht wahrnehmen. Die Berichte enthalten Handlungsempfehlungen der Lehrkräfte und Vorschläge, wie sich Ablehnung der Demokratie, Antisemitismus, Diskriminierung sowie extremistischen Ideologien erkennen und bekämpfen lassen.
Zum Download der Dokumentation
Dr. Matthias J. Becker, Beobachtungen zu Religion, Demokratie und Antisemitismus an Schulen. Hrsg. von American Jewish Committee (AJC), 24.08.2020.
Hierbei handelt es sich um ein empirisches Grundlagenwerk, das anhand von qualitativen Befragungen von Schülerinnen und Schülern sowie von Lehrkräften Ausprägungen des Antisemitismus in deutschen Schulen erforscht.
Besonders relevant sind die im Buch dargelegten Handlungsempfehlungen zum Umgang mit antisemitischen Vorfällen und zur Antisemitismusprävention.
Julia Bernstein; unter Mitarbeit von Florian Diddens, Antisemitismus an Schulen in Deutschland. Befunde - Analysen – Handlungsoptionen, Weinheim und Basel 2020.
ISBN 978-3-7799-6224-3
https://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/328689/antisemitismus-an-schulen-in-deutschland
Siehe auch: „Mach mal keine Judenaktion!“ Herausforderungen und Lösungsansätze in der professionellen Bildungs- und Sozialarbeit gegen Antisemitismus. Im Rahmen des Programms „Forschung für die Praxis“. Leitung des Projekts: Prof. Dr. Julia Bernstein; unter Mitarbeit von: Florian Diddens, Ricarda Theiss, Nathalie Friedlender. Frankfurt University of Applied Sciences.
Der Band diskutiert aktuelle Antisemitismus-Studien in Hinblick auf ihre pädagogischen Konsequenzen aus wissenschaftlichen, politischen und bildungspolitischen Perspektiven.
Der erste Teil des Bandes widmet sich Positionen und Problembestimmungen von Antisemitismus. Der zweite Teil umfasst dann eine Zusammenstellung von grundlegenden Annäherungen und Reflexionen, historischer Rekonstruktionen und phänomenologischer Zugänge, deren Anliegen es ist, Kontinuitäten und Metamorphosen des Antisemitismus darzustellen. Im dritten Teil werden dann einschlägige Antisemitismusforschungen und entsprechende forschungsbasierte Ergebnisse betrachtet und die sich daraus ableitenden Herausforderungen diskutiert. Der vierte Teil ist besonders für die pädagogische Praxis wertvoll, da hier Erfahrungen und Handlungsperspektiven im Feld der Pädagogik beleuchtet werden und der Frage nach Optionen einer antisemitismuskritischen Bildung nachgegangen wird. (Vgl. Kiesel/Eppenstein, Einleitung zum Band, S. 12f.)
„Du Jude" Antisemitismus-Studien und ihre pädagogischen Konsequenzen. Hrsg. vom Zentralrat der Juden in Deutschland, Konzept und Redaktion: Doron Kiesel, Thomas Eppenstein, Verlag Hentrich & Hentrich, Berlin, Leipzig, 2020.
ISBN: 978-3-95565-421-4
Schwarz-Friesels Werk ist eine empirische Studie zu einem bislang kaum systematisch erschlossenen Problemfeld. Sie veranschaulicht, welch große Bedeutung der Antisemitismusprävention gerade mit Blick auf die Sozialen Medien zukommt.
Inhalt:
Warum Antisemitismusbekämpfung die Antisemitismusforschung braucht.
Das gefühlte Unbehagen und die reale Bedrohungslage.
1. Die Vermessung des Hasses: Wie man Einblick in antisemitische Einstellungen erhält.
2. Judenfeindschaft als kulturelle Konstante: Das Chamäleon Antisemitismus zwischen
Kontinuität und Wandel.
3. Multiplikator und Katalysator Internet: Antisemitismus im digitalen Zeitalter.
4. Judenfeindschaft und der lange Atem der Geschichte: Ergebnisse der Korpusanalysen.
5. Israelbezogener Antisemitismus und globaler Vernichtungswille.
6. „Mit einem Klick“: Die Zugänglichkeit von Antisemitismen im Web 2.0.
7. Judenhass als kollektiver Gefühlswert.
8. „Ich bin sicher kein Antisemit!“ Leugnung, Bagatellisierung und Umdeutung.
als Muster der antisemitischen.
Schwarz-Friedel, Monika, Judenhass im Internet. Antisemitismus als kulturelle Konstante und kollektives Gefühl, Bonn 2020.
Publikation zum Bestellen bei der bpb.
Der Bundesverband der Recherche-und Informationsstelle Antisemitismus e.V. (RIAS) wurde am 31. Oktober 2018 in Berlin gegründet und verfolgt das Ziel, mit Hilfe des Meldeportals www.report-antisemitism.de bundesweit eine einheitliche zivilgesellschaftliche Erfassung und Dokumentation antisemitischer Vorfälle zu gewährleisten.
Am 01. April 2019 nahm die vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales geförderte Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Bayern (RIAS Bayern) ihre Tätigkeit auf und arbeitet eng mit dem Bundesverband zusammen.
Auf der Webseite der RIAS finden sich neben weiteren Publikationen auch die Jahresberichte, die eine statistische Analyse antisemitischer Vorfälle enthalten.